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Die globale Erhitzung ist in vollem Gange

Nicht nur die Menschheit verliert ihren Lebensraum, sondern die Biospäre, der gemeinschaftliche Lebensraum aller Organismen droht zusammenzubrechen. Dies hat viele Gründe. Die Kippunkte wann ein Klimawandel aufgehalten werden kann sind teilweise erreicht, die kommenden Prozesse unumkehrbar, da sie globale Ausmaße haben, die der Mensch nicht wirklich beeinflussen kann.

Die Probleme tauchen vor allen Dingen dort auf, wo die Industrialisierung in viele Sektoren zur Optimierung von Erträgen und Produktion Einzug hielt. Der Ertrag und Gewinn hatten die höchtste Priorität, ohne zu berücksichtigen, wie stark Ökosysteme oder die Biosphäre darunter litten. Die „Optimierungskultur“ muß durch eine Kultur der Balance ersetzt werden. Kultur muß den Erhalt der Biosphäre und seinen Lebewesen beinhalten.

Es gibt allerdings immer wieder positive Beispiele, die hier dargestellt werden sollen und die möglichst viele Nachahmer finden sollten. Vieles hängt zusammen und ist verzahnt. Deshalb können Probleme oft mit wenigen Änderungen gemindert und beseitigt werden. Dies wird im Folgenden dargestellt.

Was fehlt ist Schatten, der Schatten der durch Blattwerk die starke Strahlung der Sonne aufnimmt und verhindert, dass sich der Boden, von dem wir leben, bis zum Tode seiner Organismen erhitzt.
Die kontinuerliche Entwaldung des Planeten hat dazu geführt, dass sich die nicht bewachsenen Flächen übermäßig aufheizen und erodieren. Seitdem die Nahrungsproduktion der Welt hauptsächlich auf einjährigen grasartigen Pflanzen (Monokotyle, wie z.B Mais, Weizen, Gerste usw.) stützt, ist die Zerstörung der Erdoberfläche vorgezeichnet.

Wüstenbildung: Die Wüstenbildung in Südeuropa ist in vollem Gange

Während wir noch über das Verhindern des CO2-Eintrags in die Atmosphäre diskutieren, schaffen extreme Wettersituationen unübersehbare Fakten und verändern gravierend das Landschaftbild.
Dies ist nicht wie nur in Australien der Fall, sondern die Wüstenbildung hat Europa erreicht und ist in vollem Gange.
(siehe hierzu meinen Beitrag „Spanien wird zur Wüste„)

Zeichen für die Desertifikation

  • Extreme Wetterlagen: Sommerliche Wetterlagen, wie die Omegalage Im Juni/Juli 2018 werden häufiger, länger andauernd und von den Temperaturen her extremer.
    2018: Warme trockene Luft strömt aus der Sahara und erhitzt die Vegetation in Spanien, Frankreich und reicht weiter bis nach Nordeuropa. Die Folge in diesen Ländern sind durch Waldbrände begleitet. Die Großstädte heizen sich weit über 40 Grad auf und das Pflanzenkleid trocknet schnell aus.
    2021 brennen die Wälder in Griechenland der Türkei und Sibirien, und die Länder leiden unter einer starken Rekordhitze, die ebenfalls von der Sahara ausgeht.
  • Wassermangel: Durch die spärliche Vegetation in weiten Landstrichen Spaniens und Frankreichs kann nicht mehr genug Wasser verdunsten, um Abkühlung in die Atmosphäre zu bringen.
    Gerade bei diesen Wetterlagen hat das hat Auswirkungen auf Gesamteuropa.
  • Verlust der Jahreszeiten: In vielen Teilen Europas ist es auch im Winter zu warm. Der Winter 2019/2020 wird der mildeste Winter in der geschicht meterologicher Aufzeichnungen sein.
    Dadurch nehmen die Gletscher noch chneller an Masse ab.
    Anstelle der lang anhaltenden klimabedingten saisonalen Wechsel treten vermehrt kurzzeitige starke Wetterereignisse (Hagel, starke Gewitter, auch Schneefälle, die oft durch schnelle Schmelzen zu Lawinen und Hochwasser führen).
  • Trockene Flüsse: Durch das fehlende Wasser erreichen die großen Flüsse Europas immer neue niedrige Wasserstandsmarken oder trockenen zeitweise aus. Die kleinen Flüsse führen nur noch im Winter Wasser.
  • Abnehmende Grundwasserspiegel im Inland: Nicht allein durch den Menschen, der sehr viel Wasser entnimmt, sondern auch allgemein durch die starke Verdunstung und das fehlende Vegetationsbild sinken die unterirdischen Wasserressourcen.
    Die Menschen in den Mittelmeerländern müssen damit schon lange leben.

Zeichen für das Sterben unseres Lebensraumes

Die Natur ist schon stark geschädigt. Das läßt sich an vielen Fakten belegen. In der Atmosphäre befinden sich Milliarden von Tonnen CO2, die nicht wieder abgebaut werden können, (auch wenn der Gehalt an CO2 prozentual nur gering erscheint).
Je mehr das Pflanzenkeid der Erde, die Biosphäre zerstört wird, um so geringer werden die Chancen einer Regeneration. Wir haben keine Pflanzen mehr, die das CO2 auffangen.

  • Sterben der Böden: Die andauernde Hitze heizt die offen liegenden Flächen der Länder soweit aus, dass das Leben in den Böden stirbt.
    Agarflächen werden in den folgenden Jahren weniger Erträge bringen, und im Sommer wird es zu Staubstürmen kommen, während nach Starkregen die Böden weggespült werden und tiefe Rinnen auf den Äckern hinterlassen. Trockene Böden versalzen, weil sie eine höhere Verdunstungsrate aufweisen als Regen nachfällt.
  • Großflächige Waldbrände: Der Wald und die Vegetation verdorren und brennen großflächig aus. Was wir bislang nur in größerem Maße aus den Mittelmeerländern kannten, kommt nun auch zu uns.
    Die Waldbrände in Deutschland nehmen an Häufigkeit und Ausmaß zu. Auch in Skandinavien brannten 2018 die Wälder.
  • Schnelle Abnahme der Biodiversität: Mit dem Sterben der Böden und dem Brennen der Wälder sterben viele Tier und Pflanzenarten aus. Falsch betriebene Landwirtschaft unterstützt den Schwund an Arten rapide.
  • Fehlende Regenerationszeiten: Da die süd- und mitteleuropäische Vegetation auf den Wechsel der Jahreszeiten eingestellt ist, wird sie besonders stark geschädigt. Die Hauptwachstumszeit der Vegetation, in der sich die Wälder erholen sollten, wird zur Zeit des großen Sterbens.
  • Erosion: Das Fehlen der Pflanzendecke führt zum Abtrag des Bodens und damit in einigen Jahrzehnten zu Wüsten, wie sie in Südspanien jetzt vermehrt anzutreffen sind.

Was ist das wirkliche Problem?

Der Verlust der Pflanzendecke und damit der Schutz gegen die direkte Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche und Großräume begünstigt eine starke Erhitzung der Erdoberfläche und ist das größte Problem.
Sobald die direkte Sonneneinstrahlung in der heißen Jahreszeit auf offenen Flächen auftrifft, erhitzt sie die Erdoberfläche überproportional und tötet die in ihr lebenden Organismen. Dies ist besonders der Fall,
wenn im Frühjahr, der Boden gepflügt wird, Getreide ausgesäht und sie im Sommer geerntet wird. Im Laufe des Jahrens werden die landwirtschaflichen Flächen und das Bodenleben immer wieder extremer Sonneneinstrahlung ausgesetzt.

Zur gleichen Zeit fangen im Sommer die von der Sonne bestrahlten Flächen in den Städten die Hitze auf und führen dazu, daß manchmal Metalle und das Straßenpflaster zu heiß werden, um mit nackter Haut in Brührung zu kommen.
Sind erst einmal große Areale mit direkter Sonneneinstrahlung entstanden, wird das lokale Wetter langfristig und damit auch das Klima beeinflusst. Innenstädte werden durch die Hitzereflektionen mehrere Grad heißer als das umligende Land.

Obgeich die Natur eine sehr starke Regenerationskraft besitzt, kann sich das sterbende Vegetationskleid auf verlorenem Boden kaum noch regenerieren, (auch weil die Arten ausgestorben sind). Die Wüste dehnt sich immer weiter aus.

Packen wir’s an

Gemeinsam und länderübergreifend müssen wir der Wüstenbildung den Kampf ansagen.
Das was unseren Nachbarn heute wiederfährt, holt uns morgen ein.
Der Regeneration und den Erhalt des Vegetationskleides der Erde muss unser ganzes Interesse gelten.
Wir müssen umdenken, unsere Ernährungsgundlagen ändern und uns um die Bioshäre kümmern, um wirklich nachhaltig zu sein und den Kampf gegen den Wüstenplaneten zu gewinnen.

Also packen wir es an: Einen großen Teil unserer Fehler können wir schon heute rückgängig machen oder vermeiden und die Zukunft wird zeigen, daß noch mehr möglich ist. (Hierzu mehr in meinen Beiträgen).

Axel Heineck